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Ärzte: Teil 2

Aktualisiert: 6. Jan. 2021

Wie ich im ersten Teil schon erwähnt hatte, gibt es auch sehr verständnisvolle Ärzte. So wurde ich wochenlang ambulant mit Infusionen versorgt, weil ich mal wieder nicht genug trinken konnte. Anschließend kamen meine Arme zwar einem Heroinabhängigen gleich, aber ich konnte zur Schule gehen und in meinem eigenen Bett schlafen. Das ist mehr wert als Ihr glaubt, denn es sind oft die alltäglichsten Sachen über die ich mich freue. Normalerweise hätte diese Leistung eine stationäre Aufnahme erfordert, weil die Krankenkassen das sonst nicht übernehmen. Der nette Doktor, der das alles organisiert hatte, nahm die volle Verantwortung auf seine Kappe. Ich weiß nicht wie er es geschafft hat, aber was zählt ist, dass er es geschafft hat. Es braucht viel mehr von diesen Ärzten. Ärzte, die mutig sind. Ärzte, die nicht nur die Vorschriften vor Augen haben, sondern ihre Patienten selbst. Chronische Erkrankungen erfordern Geduld und Geduld und noch mehr Geduld. Ich muss teilweise bis zu zwei Monate nur auf die Arztbriefe warten. Nicht nur der Leidensdruck wächst, sondern auch die Zeit für die Vereinbarung von neuen Behandlungsterminen. Alles zieht sich wie Mozzarella Käse auf einer Pizza. Ein weiteres Problem kommt dann noch hinzu, wenn alle Medikamente off-label-use sind. Das bedeutet, dass meine Medikament für meine Erkrankung eigentlich nicht zugelassen sind und deshalb aus eigener Tasche bezahlt werden müssten. Ist das nicht absurd? Es sollte doch egal sein, für welche Erkrankung ein Medikament zugelassen ist. Wenn es hilft dann hilft es. Manchmal komme ich mir vor, als würde ich auf einem Jahrmarkt an einem Glücksrad drehen. Ich scheine nicht viel Glück beim Drehen zu haben. Aber hin und wieder, steht das Rad doch auf meiner Seite. Mein Arzt drückt mir immer ein rotes Rezept in die Hand, obwohl es eigentlich ein blaues sein müsste und sorgt dafür, dass ich Hilfe und Unterstützung bekomme. Bei vielen anderen Patienten steht das Glücksrad allerdings nicht so wie meins. Sie können teilweise ihre Medikamente nicht einnehmen, weil sie diese nicht bezahlen können. Ja ich rede immer noch von der Situation hier in Deutschland. Für dieses und viele andere Probleme, sind aber nicht unsere Ärzte verantwortlich. Das hat allein unser Gesundheitssystem zu verantworten...

 
 
 

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