Weinen
- Ina Luzia
- 12. Nov. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Juni 2023
... Traurigkeit. Die Tränen kullern die Wange hinunter, die Augen brennen, das Atmen fällt schwer. Nach einer Weile reguliert sich langsam unsere Atmung und Entspannung setzt ein. Wenn wir weinen, dann werden beruhigende und schmerzstillende Substanzen freigesetzt. Dadurch fühlen wir uns nach dem Weinen sogar besser als vorher. Aber weint Ihr einfach, wenn Euch danach ist? Ich kann diese Frage heute mit einem "Ja!" beantworten. Das war allerdings nicht immer so. Früher hat mein Papa zu mir gesagt: "Ina, bitte wein doch nicht." und mir ein Taschentuch in die Hand gedrückt. Für mich hat es sich immer so angefühlt, als müsste ich stark bleiben und meine Tränen verstecken. Aber vor wem und warum? Weinen bedeutet doch nicht, dass wir Schwäche zeigen oder uns dafür schämen müssen. Es zeigt vielmehr wie stark wir sind. Scham ist etwas, was uns von Anderen auferlegt wird. Wir brauchen unsere Energie für uns selbst, um gesund zu werden oder es zu bleiben. Nicht um uns Gedanken darüber zu machen, was andere von uns denken. Von diesem Gedanken habe ich mich längst befreit. Wenn ich mit Jogginghose, Hody und Boots verheult eine Runde spazieren gehen möchte, dann mache ich das. Ich bin krank ich darf das. Und selbst wenn ich es nicht wäre, dann dürfte ich das auch. Leben und Leben lassen! Heute nimmt mich mein Papa in den Arm und verspricht mir, dass wir alles zusammen schaffen werden. Ich weiß jetzt, dass Tränen für meinen Papa nie ein Zeichen von Schwäche waren. Er konnte es nur nicht aushalten, seine kleine Prinzessin weinen zu sehen. Mit dem Laufe der Zeit haben meine Eltern und ich gelernt, dass Weinen dazugehört. Weinen spielt eine große Rolle bei der Verarbeitung und über all das zu sprechen, was einen traurig macht, ist ebenso wichtig...

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