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Ballondehnung & Botoxinjektion

Aktualisiert: 15. Juni 2023

Nach dem ersten Magen-Darm-Infekt, den ich seit meiner Kindheit hatte, hat sich meine Verdauungsproblematik extrem verschlechtert. Da ich meinen Körper mittlerweile ziemlich gut einschätzen kann, war ich mir relativ sicher, dass mein Magen das größte Problem darstellt. Deshalb entschied ich mich für eine Behandlung des Magenausgangs. Vielleicht erkläre ich erst einmal, wie ich darauf schließe, dass mein Magen momentan die Blockade im Verdauungssystem ist. Sobald ich etwas trinke oder esse (es genügen kleinste Mengen) dehnt sich mein gesamter Bauchraum auf und fühlt sich an als würde er platzen. Die Schmerzen sind so stark, dass ich mich dann nicht mehr bewegen kann. Es dauert Stunden, bis ich einen Funken Besserung spüre. Trinken ist dabei schmerzhafter als Essen. Durch kleine und hochkalorische Portionen kann ich mein Gewicht recht stabil halten. Doch das Volumen von Flüssigkeit lässt sich nicht reduzieren. Mein Papa schlug mir bereits vor Jahren vor, alle 10 min ganz kleine Mengen zu trinken. Doch schon damals erklärte ich ihm, dass sich die Flüssigkeit irgendwie in meinem Bauch sammelt und dann trotzdem auf eine große Menge ansteigt. Damals verstand ich noch nicht warum das so war. Heute weiß ich, dass mein Magen es nicht schafft, die Nahrung oder auch Flüssigkeit weiter zu transportieren. Deshalb staut sich dort alles. Dadurch dehnt sich der Magen immer mehr aus und der Inhalt kann noch schlechter weitergegeben werden (Je dünner die Magenwand/ der Magenmuskel, desto weniger Kraft für die Bewegung). Nun gibt es zwei Theorien, warum sich der Inhalt staut. Ich spreche von Theorien, weil es wie in psychologischen Untersuchungen erstmal nur Vermutungen sind, die solange gelten, bis sie widerlegt werden. Der Oberarzt erklärte mir nämlich, dass mir nie ein eindeutiger Behandlungsplan vorgeschlagen wurde, weil die Ärzte: innen selbst nicht wissen, wie sie mit dieser seltenen komplexen Verdauungsstörung umgehen sollen. Schließlich müssen drei Organe gleichzeitig und gleich gut zum laufen gebracht werden...Da die Medizin hier leider noch nicht weit genug ist, gestaltete sich das äußerst schwierig, wie wir wissen. Die erste Hypothese ist also, dass der Magenausgang krampft und dadurch den Weitertransport blockiert. Hypothese Nummer zwei ist, dass die Magenmuskulatur zu schlaff ist, um den Inhalt ausreichend zu bewegen. Zunächst musste getestet werden, ob der Magenausgang das Problem verursacht. Dafür wurde der Magenausgang, der bei mir durch die Kontraktionen (Krämpfe) verdickt und somit verengt war, mittels eines Ballons ausgedehnt und anschließend mit dem Nervengift Botox gelähmt. Nach dem Eingriff war der Ausgang auf 1.8 cm geweitet und offen. Der Weg in den Darm war geebnet. Doch das ließ meinen Magen scheinbar unbeeindruckt. Es gab drei/ vier Tage, an denen mir essen und trinken etwas leichter fiel. Doch bald schon war alles wie vor dem Eingriff. Vielleicht war es Placebo; die Tatsache, dass ich Tagelang kaum etwas gegessen hatte oder einfach Zufall. Jedenfalls stellte sich die erhoffte Verbesserung nicht ein. In meinem Entlassungsbrief stand sogar, dass man noch Speisereste im Magen gefunden hatte. Das schockierte mich sehr, da der Eingriff am Dienstag Vormittag stattfand und ich Samstag Abend das letzte Mal feste Nahrung zu mir genommen hatte. Fazit des Krankenhausaufenthalts...Auch wenn mich bei jeder Untersuchung (sei es ein einfacher Ultraschall) die Panik überkam, hielt ich die drei Tage durch. Es gab fähige und unfähige Ärzte: So wischte mir der ein oder andere die Tränen aus dem Gesicht und versprach mir, dass gut auf mich aufgepasst wird. Der Oberarzt meldete sich nach meinem Aufenthalt noch zwei Mal bei mir, um zu fragen, wie es mir geht. Ein Anderer brachte meine Vene zum platzen und nahm trotzdem weiter Blut ab. Er legte mir zwar einen neuen Zugang, doch bei jeder Infusion fühlten sich die ersten paar Sekunden an, als würde mir jemand ein Messer durch die Venen schießen. Deshalb wurde am nächsten Tag ein dritter Zugang mit einer kleineren Nadel für Kinder gelegt. Die Krankenschwestern und Krankenpfleger waren alle äußerst freundlich, was ich von meinen Zimmernachbarinnen nicht behaupten konnte. Die erste Hypothese kann verworfen werden. Denn auch wenn der Magenausgang frei ist, kann sich mein Magen nicht richtig entleeren. Ich hatte gehofft, dass es nicht dazu kommen würde. Doch nun muss die zweite Hypothese geprüft werden. Und das geht nur mit Hilfe eines Magenschrittmachers, da ich bereits alle Medikamente für die Magenmotilität ausprobiert habe. Fortsetzung folgt...




 
 
 

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